Präsentation des Verlages
Sommer 2003. In Papas Garten liegend, lässt der junge Mann die Ereignisse der letzten Monate noch einmal Revue passieren. Fans drängen sich derweil am Gartenzaun. Hätte er dies vor einem Jahr für möglich gehalten? Tja, "das Leben ist crazy. Wenn du deinem Bauch traust. Im Bauch wachsen Babys, er kribbelt, wenn du liebst. Der Bauch ist die Menschenmitte, Zentrum des Lebens". Erkenntnisse eines Superstars.
Der da, treuherzig vom Buchdeckel blickend, solch Profundes zum Besten gibt, spaltet zurzeit die Nation. Für die einen ist Daniel Küblböck schlicht Deutschlands größte Witzfigur, anderen, wie der Süddeutschen Zeitung, gilt er als "unser aller liebster Superstar". Das eigentlich Überraschende: In Daniel Küblböcks Zwischenbericht aus einem 17-jährigen Leben, nimmt die Superstar-Episode verblüffend wenig Raum ein. Dafür wird der Leser Zeuge einer Kindheit im niederbayerischen Marktflecken Hinterschmieding, die man nur bedingt idyllisch nennen kann.
Die Mutter, eine attraktive Dorfschönheit, arbeitet mit wechselnden Liebhabern beständig am Traum vom großen Leben. Einziger Halt in düsterer Zeit: Oma Küblböck und ihre Dampfnudeln. Im Zentrum endloser Streitereien und wechselnder "Väter" Bruder Michael, ein kaum zu bremsender Derwisch, und der scheue Daniel, der nicht das Mädchen war, das man sich immer gewünscht hatte. Er muss es gespürt haben, denn er spielte diese Rolle inklusive Barbiepuppen bis zur Perfektion. Der ewige Schwächling und Außenseiter wurde aber auch sensibilisiert für alles Ausgrenzende. So manches erfährt der Leser über Daniels sexuelle Präferenzen, sowie über die Suche und Vervollkommnung "seiner Töne" -- Lautmalereien, die nicht jedem puren Wohlklang verheißen.
Daniels durchaus nicht immer harmonische Kindheit wird als Überlebenskampf dargestellt, aus dem letztlich "positive Energien" erwuchsen, eine Lieblingsphrase des Superstars. Dass das Ganze (sehr wahrscheinlich unter Federführung seiner "Schreibhilfe", der Journalistin Julia Boenisch), häufig altklug ins Missionarische abgleitet und zu einer Art Ratgeber in Sachen Lebenshilfe gerät, wirkt bei einem 17-Jährigen naturgemäß befremdend. Dann aber: "Werde ich lachen, wenn ich Bohlen sehe?" Natürlich werden seine Fans über das Prozedere des Castings genauestens unterrichtet. Erneuter Kampf des Außenseiters. Heimlicher Sieger: Daniel Küblböck! --Ravi Unger
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Ich lebe meine Töne, 4 Cassetten
Buchrezensionen » Ich lebe meine Töne, 4 Cassetten
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